Der Begriff Rating wird für unterschiedliche Formen der Bewertung verwendet. In der Finanzwirtschaft informiert das Rating über die vermutete Bonität eines potentiellen Schuldners. Ratings sind Grundlagen des Risikomanagements.
Es wird u.a. nach internem Rating und externem Rating unterschieden. Das interne Rating wird z. B. von Kreditinstituten, institutionellen Anlegern wie Versicherungen oder Pensionsfonds wegen des eigenen Gläubiger-Risikos vorgenommen und nicht veröffentlicht. Daher sind Bewertungen dieser Institute relativ intransparent. Jede Bank, Versicherung usw. bestimmt ihre eigenen Entscheidungsmerkmale, die für die Öffentlichkeit nicht zwingend nachvollziehbar sind. Interne Ratings beeinflussen u. a. die Höhe der Eigenkapitalbelastung, z. B. des Kreditinstitutes, durch dessen Kreditportfolio.
Das externe Rating hingegen wird i.d.R. durch Ratingagenturen ermittelt. Externe Ratings haben in der Öffentlichkeit Einfluss auf die Reputation des Schuldners sowie auf Kauf- oder Verkaufsentscheidungen privater und institutioneller Investoren. Gegenüber dem Schuldner stellt das externe Rating einen Referenzwert z. B. bei der Kreditvergabe dar, was zur Veränderung der Kreditmargen/Zinssätze beitragen kann. Ebenso hat das Rating Einfluss in Form von Covenants, Höhe von Blankokrediten, Nachbesicherungen oder Kreditkündigungen.
Bei beiden Arten des Ratings werden mittels mathematisch-statistischer Verfahren Ausfallwahrscheinlichkeiten anhand von Ausfallmerkmalen errechnet und in Ratingstufen eingeteilt, die ausschließlich die Höhe des Schuldnerausfallrisikos erfasst. Diese Skala umfasst mindestens 7 Ratingstufen für nicht ausgefallene Schuldner und eine Stufe für ausgefallene Schuldner. Diese Stufen werden mit Ratingcodes bezeichnet. Beispielsweise AAA (triple A) steht für höchste Bonität, C oder D dagegen für eine sehr schlechte Bonität.
Die großen Ratingagenturen arbeiten mit verschiedenen Bewertungsbezeichnungen. Einige Agenturen verwenden Zahlen als Zusatz, z. B. A1, A2, A3, während bei anderen Agenturen ein „+“ oder „−“ angefügt wird. Transformationstabellen ermöglichen einen Vergleich der unterschiedlichen Ratingcodes.
Den einzelnen Ratingstufen wird jeweils eine bestimmte Ausfallwahrscheinlichkeit zugeordnet. Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kreditnehmer/Gläubiger seinen Zahlungsverpflichtungen ganz oder teilweise nicht mehr nachkommen kann, desto schlechter fällt seine Risikoklasse aus.