Unter Kreditrisiko (auch Kreditausfallrisiko genannt) versteht man in der Regel die Gefahr, dass ein Schuldner seiner Zahlungspflicht aus Finanzierungsverträgen nicht nachkommen kann oder will.
Bei Forderungen von Unternehmen gegenüber ihren Abnehmern spricht man von Debitorenrisiko.
Finanzierungsinstitute prüfen vor der Herausgabe von Finanzierungsmitteln das Risiko des jeweiligen Geschäfts. Da bei jedem Geschäft die Gefahr eines Ausfalls besteht, spricht man hier auch von einem Wagnis der Finanzierungsinstitute bei der Gewährung von Krediten.
In die Betrachtung des Kreditrisikos fließen verschiedene Faktoren ein.
Hierbei wird zunächst die Bonität des Kreditnehmers (Zahlungsfähigkeit) sowie eine mögliche Besicherung der Finanzierung geprüft.
Es besteht grundsätzlich ein Besicherungsrisiko, da die Kreditsicherheiten während der Laufzeit der jeweiligen Finanzierung an Wert verlieren könnten.
Bei Auslandskrediten muss auf die Gesetzgebung des jeweiligen Landes geachtet werden. Es besteht die Möglichkeit von Transferrisiken, wenn im jeweiligen Land keine Devisen vorhanden sind, aufgrund länderspezifischer Regularien Devisentransfer verboten ist oder die Verwertung von Sicherheiten erschwert oder unmöglich gemacht wird.
Zudem besteht auch ein Währungsrisiko, da die Währungskurse am Fälligkeitstag der jeweiligen Finanzierung deutlich unter dem zuvor ermittelten Kurs liegen könnten.
Für das Finanzierungsinstitut besteht immer ein Liquiditätsrisiko, da der Kreditnehmer mit seinen Zins- und Tilgungsraten in Verzug geraten könnte. Man spricht hier auch von einem Terminrisiko.
Des Weiteren besteht ein Zinsänderungsrisiko, da bei einem Anstieg der Refinanzierungssätze die Gewinnspanne für fest vereinbarte Zinssätze reduziert wird. Dies gilt nur für den Fall, dass der Finanzmittelgeber nicht kongruent refinanziert hat.
Bei der Herausgabe von Finanzierungsmitteln müssen Finanzierungsinstitute zudem auf Klumpenrisiken achten. Je geringer die Diversifikation auf unterschiedliche Branchen, finanzierte Assets, etc. ausgelegt wurde, desto höher ist das Risiko. Man spricht hierbei auch von Strukturrisiken.