Ein Ballonkredit wird häufig auch als Schlussratenkredit bezeichnet. Unter einer Ballonfinanzierung ist allgemein ein Kredit zu verstehen, bei dem der Tilgungsplan als Bestandteil des Vertrags eine sehr hohe Schlussrate aufweist, den sogenannten „Ballon“. Bei dieser Finanzierungsform sind die laufenden monatlichen Raten relativ niedrig, so dass über diese Raten nur ein Teil des Kredits getilgt wird. Die Schlussrate ist die verbleibende Kreditsumme am Ende der Vertragslaufzeit, über die der Kredit vollständig getilgt wird. Die Schlussrate ist mindestens identisch mit der Gesamthöhe der monatlichen Raten, kann diese aber auch um ein Vielfaches übersteigen.
Durch die aufgrund der hohen Schlussrate ermöglichten niedrigen monatlichen Belastungen bleibt der Kreditnehmer während der Laufzeit flexibel. Eine hohe Anfangszahlung hält die monatlichen Raten noch geringer und kann die Schussrate erheblich reduzieren. Wird jedoch für die Begleichung der Schlussrate eine Anschlussfinanzierung benötigt, verteuert dies u. U. den Kredit zusätzlich.
Ballonkredite dienen der Anschaffung von Konsum- und Industriegütern, wie Fahrzeuge oder Maschinen und Anlagen. Da die Rückzahlung eines großen Teils der Kreditsumme erst zwei bis zehn Jahre später erfolgt, ist die monatliche Belastung niedrig. Um das Ausfallrisiko für den Gläubiger zu reduzieren, können überdurchschnittlich hohe Zinsen anfallen.
Man unterscheidet drei Formen des Ballonkredits:
- Einfacher Ratenkredit
- Leasingvertrag mit Schlussrate (Restwert)
- Mietkauf mit Schlussrate
Einfacher Ratenkredit
Der Kredit wird durch die Begleichung der hohen Schlussrate am Ende der Laufzeit vollständig getilgt. Der Kredit wird abgelöst, ohne dass eine Anschlussfinanzierung erforderlich wird.
Leasing mit Schlussrate
Beim Leasingvertrag überlässt der Leasinggeber dem Leasingnehmer das Leasingobjekt zur Nutzung. Ein Teil des Kaufpreises wird über einen definierten Zeitraum durch die monatlichen Raten bezahlt. Am Ende sogenannter Teilamortisationsverträge ist vom Leasingnehmer ein Restwert zur Erzielung der Vollamortisation zu zahlen. Dadurch erfolgt noch nicht der Eigentumsübergang, da die Leasinggesellschaften hierfür i. d. R. einen zusätzlichen Kaufpreis verlangen.
Der Leasinggeber ist juristischer und wirtschaftlicher Eigentümer des Leasingobjekts, bis mit der Begleichung eines Kaufpreises für den Eigentumsübergang das Eigentum auf den Leasingnehmer übergeht.
Mietkauf mit Schlussrate
Hierbei wird ein Mietvertrag abgeschlossen, der einem Kaufvertrag entspricht. Die Miete für ein Kaufobjekt wird in monatlichen Raten bezahlt und mit einer hohen Schlussrate abgeschlossen. Erst nach Abschluss des Mietvertrags und der Zahlung der Restsumme geht das Mietobjekt in das juristische Eigentum des Mieters über. Der Mieter ist wirtschaftlicher Eigentümer und bilanziert, wie er ein Darlehen bilanzieren würde.