(abgeleitet von frz. amortir = tilgen)
In den Wirtschaftswissenschaften wird der Begriff Amortisation (bzw. Amortisierung) für zwei Prozesse angewandt.
- Zum einen wird damit die termingerechte Rückzahlung einer langfristigen Geldschuld in festgesetzten Raten bezeichnet (vgl. Tilgung).
- Die gebräuchlichere Verwendung dieses Begriffs bezeichnet den Prozess, in dem die Anschaffungsaufwendungen für eine Investition durch die dadurch erzielten Erträge gedeckt werden. Die notwendige Dauer bis die Kosten einer Investition refinanziert sind, ist die Amortisationszeit (payoff period) und kann mit Hilfe einer Amortisationsrechnung ermittelt werden.
Die Amortisationsrechnung (oder Kapitalrückflussrechnung bzw. Pay off-Methode) dient der Beurteilung, ob und wann sich eine Investition lohnt oder um alternative Investitionen miteinander vergleichen zu können. Sie ist ein Verfahren zur Ermittlung des Zeitraums, in der das für eine Investition gebundene Kapital zurückgeflossen ist, im Folgenden Rückfluss genannt. Er wird folgendermaßen berechnet:
Jahresrückfluss = durch die Investition erzielter zusätzlicher Gewinn + Abschreibungen der Investition
Zur Berechnung der Amortisation wird zwischen folgenden Ansätzen unterschieden:
Statische Methode (Durchschnittsmethode)
Hierbei wird mit einem jährlich gleichbleibenden Rückfluss (zur Deckung der Anschaffungsauszahlung) kalkuliert, um die Amortisationsdauer zu ermitteln. Diese Berechnung erfolgt ausschließlich aufgrund der Ein- und Auszahlungen. Zinsen werden hierbei nicht berücksichtigt.
Amortisationszeit = Anschaffungskosten – Restwert / durchschnittlicher Jahresrückfluss
Dynamische Methode (kumulative Methode)
Sie wird eingesetzt, wenn mit unterschiedlich hohen jährlichen Rückflüssen aus der Investition zu rechnen ist. Hierbei werden die Rückflüsse der einzelnen Jahre so lange aufaddiert, bis der Punkt erreicht ist, an dem dieser Wert die Anschaffungskosten übersteigt (Amortisationszeitpunkt). Diese Berechnung bezieht die unterschiedlichen Zeitpunkte der Ein- und Auszahlungen und dadurch entstehende Zinsen mit ein.
Bei dieser Berechnung werden u. a. folgende Punkte außer Acht gelassen:
- Zeitwert des Geldes
- Risikoaspekte
- Rentabilität
Bei gleicher Amortisationszeit aber unterschiedlicher Nutzungsdauer kann die teurere Investition trotzdem rentabler sein.