Ein Asset Deal ist eine Form des Unternehmenskaufs, bei dem nur bestimmte Vermögenswerte (Assets) eines Unternehmens übertragen werden, anstatt das gesamte Unternehmen zu übertragen. Dies kann beispielsweise Immobilien, Ausrüstung, Patente, Kundenlisten oder andere Vermögenswerte umfassen. Im Gegensatz zum Share Deal, bei dem Anteile an einem Unternehmen erworben werden, ermöglicht ein Asset Deal dem Käufer, gezielt bestimmte Vermögenswerte auszuwählen und Haftungsrisiken zu minimieren.
Vorteile eines Asset Deals
- Gezielte Auswahl: Der Käufer kann gezielt bestimmte Vermögenswerte auswählen und unerwünschte Verbindlichkeiten und/oder Risiken ausschließen.
- Haftungsbeschränkung: Durch den Erwerb von Vermögenswerten anstelle von Unternehmensanteilen kann der Käufer Haftungsrisiken begrenzen und sich vor potenziellen Altlasten schützen.
- Flexibilität: Ein Asset Deal ermöglicht es dem Käufer, die Struktur des Deals an seine spezifischen Bedürfnisse anzupassen und bestimmte Vermögenswerte zu erwerben, ohne das gesamte Unternehmen übernehmen zu müssen.
- Steuerliche Vorteile: Asset Deals können steuerliche Vorteile bieten.
- Einfachere Genehmigungsverfahren: Asset Deals können in der Regel einfacher und schneller genehmigt werden als Share Deals.
Insgesamt bietet ein Asset Deal eine flexible und effiziente Möglichkeit, bestimmte Vermögenswerte zu erwerben, ohne die damit verbundenen Risiken eines Share Deals eingehen zu müssen.
Nachteile eines Asset Deals
- Komplexität und Aufwand: Jeder einzelne Vermögenswert muss identifiziert, bewertet und übertragen werden, was zeitaufwendig und kompliziert sein kann.
- Steuerliche Nachteile: In einigen Jurisdiktionen (Gerichtsbarkeiten) können Asset Deals steuerlich weniger vorteilhaft sein als Share Deals.
- Vertragsübertragungen: Bestehende Verträge mit Kunden, Lieferanten und anderen Partnern müssen möglicherweise neu verhandelt oder können nur unter Voraussetzung übertragen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt den Kredit- und Sicherheitenverträgen mit Banken. Wir empfehlen, vorzeitig eine Bestandsaufnahme aller Verträge mit Finanzierungsinstituten vorzunehmen, um die Verhandlungsspielräume zur Freigabe von Verpflichtungen einschätzen und professionell verhandeln zu können.
- Haftung: Der Käufer übernimmt möglicherweise nicht alle Verbindlichkeiten des Unternehmens, was zu Unsicherheiten und potenziellen rechtlichen Problemen führen kann.
- Genehmigungen und Lizenzen: Bestimmte Genehmigungen und Lizenzen müssen möglicherweise neu beantragt werden, was zusätzlichen Aufwand und Kosten verursachen kann.
- Mitarbeiterübertragungen: Die Übertragung von Arbeitsverhältnissen kann kompliziert sein und erfordert möglicherweise die Zustimmung der Mitarbeiter oder die Einhaltung bestimmter arbeitsrechtlicher Vorschriften.
- Kundenerhalt: Es besteht das Risiko, dass Kundenbeziehungen durch den Wechsel des Eigentümers beeinträchtigt werden.
Die Vor- und Nachteile sollten sorgfältig abgewogen werden, bevor man sich für einen Asset Deal entscheidet.