Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (im Folgenden: KfW) wurde nach dem 2. Weltkrieg am 18. November 1948 gegründet und hatte zum Ziel, den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu finanzieren. Das Startkapital stammte vorwiegend aus dem Europäischen Wiederaufbauprogramm ERP (European Recovery Program oder auch Marshallplan).
Seit der deutschen Wiedervereinigung finanziert die KfW auch Projekte zum Wiederaufbau der ostdeutschen Wirtschaft und hat im Jahr 1994 die ehemalige Staatsbank der DDR in Berlin übernommen.
Die KfW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts unter der Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Finanzen. 2013 wurde das KfW-Gesetz geändert, sodass die KfW nun auch dem Kreditwesengesetz unterliegt, dessen Einhaltung von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überprüft wird. Die KfW gilt nicht als Kreditinstitut bzw. Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des Kreditwesengesetzes, da sie einen Sonderstatus als Förderbank mit staatlichem Auftrag besitzt. Sie ist seit 2015 die drittgrößte deutsche Bank.
Die Aufgaben der KfW bestehen im Bereich der inländischen Förderung im Folgenden: Förderung von Mittelstand und Existenzgründern mit klassischen Förderkrediten, Vergabe von Finanzmitteln an kleine und mittlere Unternehmen und Finanzierung des kommunalen Infrastruktur-Ausbaus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Wohnungsbau, energieeffizienter und altersgerechter Umbau (Sanierung), Filmförderung sowie Studienkredite an Schüler, Studenten und angehende Meister.
KfW IPEX
Die KfW IPEX-Bank ist eine 100-prozentige Tochter der KfW. Sie wurde zum 1. Januar 2008 aus der KfW ausgegründet und ist seitdem eine rechtlich selbständige GmbH, die dem Kreditwesengesetz unterliegt. Sie hat ihren Hauptsitz in Frankfurt/Main und ist an zehn weiteren Auslandsstandorten vertreten.
Ihr gesetzlicher Auftrag und somit ihr Schwerpunkt liegt in der internationalen Finanzierung von Großprojekten und Exporten. Dazu stellt sie mittel- und langfristige maßgeschneiderte und zweckgebundene Finanzierungslösungen für deutsche und europäische Unternehmen zur Verfügung, auch in verschiedenen Währungen und unter Verwendung von z. B. Exportkreditversicherungen. Dies stärkt die Schlüsselsektoren der Exportwirtschaft, trägt zur Entwicklung wirtschaftlicher und sozialer Infrastrukturen in Europa bei und unterstützt Projekte zur Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie zur Rohstoffsicherung. In den letzten zehn Jahren trug die KfW IPEX-Bank mit ihren Erträgen erheblich zur Stärkung des Eigenkapitals und damit der langfristigen Förderfähigkeit der KfW bei.
Die KfW IPEX-Bank ist in folgenden Geschäftssparten aktiv:
- Grundstoffindustrie: Entwicklung von Öl- und Gasfeldern, Pipelines, Raffinerien, Bergbauprojekte, Stahlwerke und Papierfabriken
- Industrie und Services: in den Branchen Automobil, Maschinenbau, Telekommunikation, Handelsgeschäfte, Gesundheit / Pharma und Spezialchemie
- Energie und Umwelt: Energieeffizenz und erneuerbare Energien
- Maritime Industrie: Schifffahrt & Häfen, Werften, Offshore-Exploration und -Produktion
- Luftfahrt: Die Finanzierung von Flugzeugen und Flughäfen fördert die weltweite Mobilität, als Voraussetzung für globalen Warenaustausch und Wachstum
- Schienenverkehr: Entwicklung im öffentlichen Nahverkehr und Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene
Transport- und Soziale Infrastruktur, Bildung, öffentliche Verwaltung, Projekte in öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) wie z. B. Schulen und Krankenhäusern