Ein Abrufkredit/Darlehen ist eine von einem Kreditinstitut eingeräumte Kreditlinie, die vom Kreditnehmer variabel, ganz oder teilweise, bis zur vereinbarten Höchstgrenze in Anspruch genommen werden kann. Hierbei zahlt der Kreditnehmer jeweils nur die Zinsen, die für den in Anspruch genommenen Betrag anfallen. Es handelt sich um eine Unterart des Rahmenkredits.
Die Rückzahlung erfolgt durch eine systematische Tilgung über vereinbarte Monatsraten, die entweder fest vereinbart oder als Mindesttilgung gestaltet werden. Die marktübliche monatliche Mindesttilgung beträgt 1-3 % des in Anspruch genommenen Kreditbetrages zuzüglich monatlich fälliger Zinsen. Der Kreditnehmer kann jederzeit Teile oder den Gesamtkredit tilgen.
Ein Abrufkredit wird meist ohne Stellung von Kreditsicherheiten und ohne besondere Zweckbindung vergeben. Daher ist er ideal für Kreditnehmer, die gerne eine finanzielle Reserve nutzen wollen. Kommt es zu unerwarteten Ausgaben oder Belastungen, steht das benötigte Kapital schnell zur Verfügung. Ist ein Abrufkredit gewährt, bleibt dieser bei einer gleichbleibenden Bonität i. d. R. bis auf Weiteres erhalten.