Unter dem Begriff IFRS (International Financial Reporting Standards) wird das gesamte Regelwerk zusammengefasst, auf dessen Basis international tätige, i.d.R. kapitalmarktorientierte Unternehmen eine einheitliche und länderübergreifend vergleichbare Bilanz erstellen.
Herausgegeben werden diese Standards vom International Accounting Standards Board (IASB). Ziel ist es, die weltweite Rechnungslegung zu vereinfachen und zu harmonisieren. Die IFRS-Regelungen dienen dazu, Adressaten (Anteilseigner, Gläubiger, sonstige Interessenten) mit ausreichend Informationen zur finanziellen Lage eines Unternehmens zu versorgen. Im Vergleich zum HGB sind die Angaben der IFRS deutlich ausführlicher und auf Einzelfälle bezogen.
Das IFRS-System setzt sich aus drei grundlegenden Teilen zusammen:
- Framework (Rahmenkonzept):
Das Framework beinhaltet sämtliche Grundlagen der Rechnungslegung, die jedoch nicht als verbindlich anzusehen sind. Es werden allgemeine Hinweise zur Zielsetzung und zur qualitativen Ausgestaltung von Konzernabschlüssen sowie Definitionen und Ansatzmöglichkeiten der einzelnen Posten gegeben. - Standards IFRS und IAS: PDF Download
Unter anderem behandeln diese Standards einzelne Punkte des Jahresabschlusses. Dieser muss die nachfolgenden Komponenten enthalten:- Vermögens- und Finanzlage zu Beginn und zum Ende des Geschäftsjahres
- Gesamterfolg
- Eigenkapitalveränderung
- Zahlungsströme
- Anhang: Ausweis der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Erläuterungen
- Interpretations (Auslegungen) IFRIC und SIC: PDF Download
Die Interpretations sind offizielle Auslegungen der Standards. Sie ergänzen diese und sollen Unklarheiten beseitigen.
Seit 2005 sind kapitalmarktorientierte Unternehmen dazu verpflichtet, ihren Konzernabschluss nach den IFRS-Standards zu erstellen. Große Kapitalgesellschaften können zudem ihren Einzelabschluss nach IFRS aufstellen und damit den ursprünglichen HGB-Abschluss ersetzen.