(ital. Bequemlichkeit)
Das Agio (auch Aufschlag oder Aufgeld) ist ein Ausgabeaufschlag, der beim Handel mit Wertpapieren, im Kreditgeschäft sowie in Devisen- und Sortengeschäften erhoben werden kann. Das Agio wird auf den eigentlichen Nennwert aufgeschlagen und in Prozent angegeben.
Es wird folgendermaßen unterteilt:
- Bei der (Neu-)Emission von Wertpapieren (Anleihen / Aktien) übersteigt der Ausgabepreis eines Papiers seinen Nennwert.
- Bei Devisen und Sorten besteht eine Differenz zwischen Kaufpreis und Leitkurs der jeweiligen Währungseinheit. Der Kaufpreis übersteigt den Preis des Leitkurses.
- Wenn ein Investmentfonds aufgesetzt ist, wird bei dem Kauf von Anteilen eine einmalige Gebühr fällig, die an die Fondsgesellschaft fließt. Diese besondere Form des Agios wird als Ausgabeaufschlag bezeichnet.
Die Emission von Anleihen erfolgt meistens zu einem Nennwert von 100 % oder unterhalb des Nennwerts (z. B. ein Disagio von 10 %). Eine Ausgabe mit einem Agio oberhalb des Nennwerts (z. B. von 105 %) ist auch möglich. In diesem Fall weichen schon im Moment der Emission Nennwert und Kurswert voneinander ab. Ein Grund für eine Anleihe mit Agio kann die hohe Sicherheit einer Anleihe sein.
Bei der Emission von Aktien mit einem Agio wird die Aktie zu einem höheren Preis ausgegeben als der Nominalwert aufweist. Die zusätzlichen Einnahmen müssen für eine Kapitalrücklage des Unternehmens genutzt werden und erscheinen in der Bilanz auf der Passivseite als Bestandteil des Eigenkapitals. Der Nominalwert der Aktien erscheint ebenfalls auf der Passivseite als Gezeichnetes Kapital.
Beispiel: Berechnung eines Agios
Nennwert: 1.000,00 €
Ausgabewert: 1.050,00 €
Das Agio beträgt 5 % des Nennwerts.
Im Gegensatz zum Agio steht das Disagio.