Der EURIBOR wurde 1999 gemeinsam mit dem Euro eingeführt. Ziel war es, einen einheitlichen Eurogeldmarkt zu erschaffen. Der EURIBOR löste den bis dahin in Deutschland geltenden FIBOR (Frankfurt Interbank Offered Rate) ab.
Im Euroraum ist der EURIBOR der durchschnittliche Zinssatz, zu dem viele europäische Panel-Banken einander Anleihen in Euro gewähren. Panel-Banken sind Banken mit erstklassiger Kreditwürdigkeit. Ausgewählt werden diese Banken von einem Beratungsausschuss der Europäischen Bankenvereinigung.
An Geschäftstagen melden die Panel-Banken die vorliegenden Angebots- und Briefsätze bis 10:45 Uhr Brüsseler Zeit an die Agentur Thomas Reuters. Diese Agentur ermittelt aus den ihnen vorliegenden Informationen einen Durchschnittssatz, der um 11:00 Uhr veröffentlicht wird.
EURIBOR-Zinssätze existieren z. Zt. für 5 unterschiedliche Laufzeiten, darunter eine Woche sowie ein, drei, sechs und zwölf Monate. Der EURIBOR ist der maßgebliche Zinssatz für eine Vielzahl von Krediten, darunter z.B. Darlehen mit variabler Verzinsung oder Tranchen aus Kontokorrent-Kreditlinien.